Regionale und saisonale Lebensmittel sind erste Wahl fürs Klima
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Regionale und saisonale Lebensmittel sind erste Wahl fürs Klima

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Offline parcus

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Regionale und saisonale Lebensmittel sind erste Wahl fürs Klima

Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) empfiehlt allen Verbrauchern, mehr regionale und saisonale Produkte zu verzehren, wenn man den Klimawandel aufhalten wolle.

Der Genuss von Lebensmitteln ist für den Verbraucher im Wesentlichen CO2-neutral. Dies betont der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV). Denn landwirtschaftliche Kulturen hätten unter Nutzung von Sonnenenergie zuvor deutlich mehr CO2 gebunden, als durch die landwirtschaftliche Produktion insgesamt ausgestoßen würde. Verzichtsstrategien seien bei der Ernährung aus Klimaschutzgründen wenig Ziel führend. Stattdessen sollte sich der Verbraucher für eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit hochwertigen regionalen und saisonalen Produkten entscheiden.

Die Eigenschaft, CO2 aus der Atmosphäre wieder zu binden, unterscheide die Landwirtschaft von allen anderen Wirtschaftsbereichen, so der RLV. Naturgemäß würden aber auch bei der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse Treibhausgase, wie Methan oder Lachgas, emittiert – diese machen aber nur 5,5 % der weltweiten Treibhausgas-Emission aus. Unter anderem durch technische Innovation und Effizienzsteigerungen hätten diese Emissionen seit 1990 bereits um rund 20 % gesenkt werden können. Die Landwirtschaft, die unmittelbar von Klimaveränderungen betroffen sei, habe ein ureigenes Interesse an einer konsequenten Klimaschutzpolitik.

Der RLV betont, dass sich die Rinderhaltung wegen der Methanemissionen keineswegs als Sündenbock für den Klimawandel eigne. Gerade die heimische Rinderhaltung diene vorrangig der Milchproduktion, an die die Fleischproduktion häufig gekoppelt ist, und stelle damit eine wesentliche Nutzung von Grünland dar. Hierdurch würden weite Teile der Eifel, des Bergischen Landes und des Niederrheins in Kultur gehalten. Die Kühe setzten das für den Menschen ansonsten nicht nutzbare Gras in wertvolles, lebensnotwendiges Eiweiß in der Milch um. Durch die Nutzung des Grünlandes leiste die Rinderhaltung zugleich einen wesentlichen Beitrag zum Naturschutz und zur Landschaftspflege. Eine nachhaltige, produktive und effiziente Landwirtschaft sei der beste Beitrag zum Klimaschutz, stellt der RLV klar. Die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft bei der Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen und Erneuerbaren Energien erhöhten den Beitrag zum Klimaschutz und müssten künftig auch als landwirtschaftlicher Beitrag anerkannt werden, fordert der RLV.

Der RLV empfiehlt allen Verbrauchern, mehr regionale und saisonale Produkte zu verzehren. Schließlich sei die Ökobilanz eines Produktes entscheidend, wenn man den Klimawandel aufhalten wolle. Es sei unglaublich, so der RLV, dass ein Stück Rindfleisch etwa aus Argentinien, das viele tausende Kilometer von der Produktionsstätte bis zum Endverbraucher zurückgelegt hat, kostengünstiger als ein deutsches Stück Rindfleisch sei. Hier machten aber immer noch die Herstellungskosten, die in Deutschland etwa auf Grund sehr guter Qualitäts- und Sicherheitsstandards höher seien, die heimischen Produkte für den Verbraucher unattraktiver, kritisiert der Verband.

Quelle: Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV)

Offline parcus

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Re: Regionale und saisonale Lebensmittel sind erste Wahl fürs Klima
« Antwort #1 am: 11. Januar 2010, 08:22:40 »
Nahrungsmitteltransport per Flugzeug belastet Ökobilanz

Die Ökobilanz des nachhaltig gezogenen Lachses aufgrund der Versendung per Flugzeug sind nicht mehr nachhaltig.

Fisch soll schwimmen, nicht fliegen. Wenn Lachse und andere Nahrungsmittel per Flugzeug um die Welt transportiert werden, produzieren sie gewaltig große Mengen an Treibhausgasen. Wenn mehr Nahrungsmittel tiefgefroren werden, braucht man mehr Containerschiffe, um die Produkte an ihren Zielort zu fahren. Dabei sind die Containerschiffe immer noch jene Transportmittel, die am effizientesten und auch am umweltfreundlichsten unterwegs sind. Global betrachtet, wird aber immer noch weit mehr Lachs frisch und nicht tief gefroren verzehrt.

Miteingerechnet in die Ökobilanz werden etwa auch die Fragen wie man Zuchtlachs füttert, wie Wildlachs gefangen wird, wie Lachs konsumiert wird und welche Auswirkungen Zuchtanlagen auf die Wildpopulation haben. Auch Nahrungsmittel haben laut den Autoren einen Lebenszyklus und die Welt müsse lernen, alle wirklich anfallenden Kosten in die Berechnungen miteinfließen zu lassen. Das sei zur Ermittlung wirklich nachhaltiger Produkte essenziell, schreiben die Autoren. Es gehe schließlich darum, dass die Erde in weniger als 40 Jahren neun Mrd. Menschen satt machen muss.

"Das große Problem der Nachhaltigkeit ist, dass der Begriff nicht geschützt ist", so der Globalisierungskritiker und Buchautor Klaus Werner-Lobo im Interview. Nachhaltig dürfe man zu allem sagen. Geschützt sind in der EU nur die Begriffe "Öko" und "Bio". "Aber auch dabei wird nur auf die Produktion, nicht aber auf den Transport geachtet", erklärt Werner-Lobo . "Konventionell gezogene Äpfel aus der Steiermark sind daher ökologischer als Bio-Kiwis aus Neuseeland."

"Regional hergestellte Produkte schneiden auch aus einem anderen Grund am besten ab", meint Werner-Lobo. "Auch wenn in Übersee Fische nach ökologischen Kriterien gezüchtet werden, wird dabei die soziale Komponente der dort tätigen Arbeiter nicht beachtet." In der regionalen Produktion sei dies überschaubar und nachvollziehbar. "Wenn wir heute Lebensmittel aus Asien oder Afrika importieren, essen wir den Menschen dort die Nahrung weg", kritisiert der Autor.

Jedes Land der Welt ist in der Lage, seinen Bedarf an Nahrungsmittel selbst zu produzieren. Hunger entstehe dadurch, dass Nahrungsmittel exportiert oder lokale Märkte mit Waren aus Europa zerstört werden.

Quelle: UmweltDialog