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Rohbau => Fundament & Decken => Thema gestartet von: Elektron am 24. Februar 2013, 15:59:19

Titel: Planung Deckenaufbau
Beitrag von: Elektron am 24. Februar 2013, 15:59:19
Hallo zusammen,

wir wollen unser Haus renovieren. In diesem Rahmen bauen wir eine Heizung und Dämmung ein (es gbt keine in dem Haus). Hierdurch verringert sich die Zimmerhöhe auf 2.30 meter.

Frage 1:
Unser Haus hat auf dem EG ein ausgebautes DG. Frage 1 wäre wie wir die Decke zwischen EG und OG gestalten sollten.
Option 1:Um mehr Raumhöhe zu bekommen dachten wir die aufliegenden Balken zwischen EG und OG freizumachen. Hierdurch hätten wir 2.30 bis zu den Balken und 2.5m bis zur Balkenoberkante.
Vorteil: Erhalten der existierenden Bausubstanz.
Nachteile: (1) Vorbeugende Maßnahmen gegen Knacksenden Boden auf dem OG, (2) genaue Planung zur Verbesserung der Akkustik-Fähigkeit, (3) im EG nur 2.3m bis Balkenunterkante, (4) mögliche zusätzliche Kosten für herstellung der Akkustik und Anti-Knack Boden?
Option 2: Da wir das OG/Dach entfernen werden wäre zudem die Option möglich die Balken zwischen EG und OG auch mitzuentfernen, 1 Reihe Ziegelsteine aufzubauen und dann eine Betondecke draufzulegen.
Vorteile: Modern, Akustikfähigkeit ist durch Vorplanung gegeben. Raumhöhe ist frei definierbar
Nachteile: Kosten für Dach, Abbau der vorhanden Balken

Habe ich hier was übersehen? Bis jetzt habe ich rausgelesen, dass Option 1 zwar möglich ist, aber auch zusätzliche Kosten mit sich bringt. Daher auch die Frage ob Option 2 ggf. vorzuziehen ist, da gleich teuer, aber definierbare Vorteile?

Frage 2:
Meine zweite Frage gilt dem Aufbau zwischen OG und Dach. Nachdem wir das EG abgeschlosen haben soll ein vollständiges OG drauf (keine Schrägen). Auf das OG soll dann ein Dach. Mein Architekt meinte, ich müsste in der letzten Reihe des OG eine Ringversteifung gießen lassen. Zusätzlich müsste eine Stahlbedondecke rauf um das Haus zusätzlich zu versteifen. Ich kenne das so, dass man am Dach Flachbänder anbringt um die Steifigkeit zu gewährleisten. Insofern verstehe ich nicht wieso zusätzlich eine weitere Betondecke zwischen OG und Dach hinkommen soll. Ich finde eine Decke aus Holzbalken und Wärmedämmung besser, da hierdurch automatisch eine wärmdämmende Schicht zwischen Dach und OG aufgebaut wird. Was meint ihr? Könnt ihr die Argumentation des Architekten nachvollziehen?

Frage 3:
Kann man ggf. die Balken aktuell zwischen EG und OG sogar später zwischen OG und Dach legen oder bringt das keine zusatzvorteile (kostenmäßig) da die Zimmermänner sehr viel vorfertigen und das Arbeiten an den Balken bei uns vor ort sogar teuerer wäre?

Wäre für euer Feedback dankbar.!
Titel: Re:Planung Deckenaufbau
Beitrag von: parcus am 24. Februar 2013, 19:45:29
Ich würde die bestehende Holzdecke anheben, wenn die Substanz noch gut ist.
Wenn sowieso ein Vollgeschoss drauf kommen soll, wird das Dach doch ohnehin angepackt.

Den Grund für eine schwere Stahlbetondecke im DG erschließt sich mir nicht.
Ich plane bei sowas lieber mit Porenbeton. Der ist viel leichter, bringt wenig Nässe ins Haus und
ist ein guter Hitzeschutz.
Titel: Re:Planung Deckenaufbau
Beitrag von: Elektron am 25. Februar 2013, 04:00:15
Die Option mit dem Anheben der Balken ist ebenfalls eine gute Option, danke.

Wie kann ich die Probleme - die ich bei einer Balkenzwischendecke sehe: Quiteschender Boden im OG und Problem mit der Schallisolierung entgegen wirken?

Ein weiterer Punkt: das Haus soll im OG auf die danebenstehende Garage ausgebaut werden. Wie soll das Dach hier gestaltet werden:

Generelle Frage hier: Zusätzliche Isolierung zwischen Garage und Gebäude.

Mich interessiert das natürlich der Vergleich der Deckenaufbauten von wirtschaftlichen Standpunkt (über den Daumen gepeilt). Erhält man die Balken, so hat man an der Substanz gespart, hat aber dann zusätzliche Aufwände mit der Vorbeugung des quitschenden Boden und Schallisolierung - was, so wie ich gelesen habe nicht so einfach in den Griff zu bekommen ist. Zurzeit kann ich nur schwer einschätzen wieviel Bodenaufbau mit Balken, vielleicht Nassestrich, Schallisolierung usw. kosten würde. Bei Betondecken gibt es ja grobe Richtwerte wo man vorrausberechnen kann wieviel das kosten würde. Könnt ihr mir vielleicht hier helfen?
Titel: Re:Planung Deckenaufbau
Beitrag von: parcus am 25. Februar 2013, 08:07:28
Also wir haben schon sehr viel Dachgeschosse ausgebaut, aber noch nie was von quietschenden Böden gehört.
Die Verlegeplatten kommen doch auf die Schüttung, sind also schwimmend und haben gar keinen Kontakt zu den Holzbalken.
Ein Körperschall ist somit ausgeschlossen und die Schüttung ist wie eine biegeweiche Schale gegen den Luftschall.

Aber das ist doch alles Planung, auch die weiteren Fragen, dafür bekommt der Architekt das Geld. Also lasse es ihn auch machen.
Der Rest ergibt sich aus Statik und Bauphysik, d.h. diese Fragen stellen sich gar nicht.
Titel: Re: Planung Deckenaufbau
Beitrag von: burgfischhammer am 04. Januar 2018, 17:59:55
Ich bin der selben Meinung