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Installationen => Grüner Strom => Thema gestartet von: parcus am 23. Dezember 2010, 22:50:09

Titel: Energieexperten legen erste Ergebnisse für das Jahr 2010 vor
Beitrag von: parcus am 23. Dezember 2010, 22:50:09
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) ist der Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2010 um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.

Der Energieverbrauch in Deutschland wird in diesem Jahr um mehr als 4 Prozent steigen. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) geht jetzt davon aus, dass infolge des guten Konjunkturverlaufs sowie der kühlen Witterung zu Beginn und am Ende des Jahres der Energieverbrauch in Deutschland eine Höhe von 14.012 Petajoule (PJ) beziehungsweise 478,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) erreichen wird. Das sind 549 PJ oder knapp 19 Mio. t SKE mehr als im Vorjahr. Damit kehrt der Verbrauch aber noch nicht auf das Niveau vor dem konjunkturellen Einbruch des Jahres 2008 zurück.

(https://www.forum-hausbau.de/data/ageb-2010.jpg)

Der Verbrauch an Mineralöl steigt um gut 1 Prozent auf 4.722 PJ (161,1 Mio. t SKE). Ohne den kräftig erhöhten Einsatz von Biokraftstoffen (deren Beitrag bei den erneuerbaren Energien bilanziert wird) hätte der Zuwachs beim Mineralöl eine Höhe von rund 4 Prozent erreicht. Die Nachfrage nach Diesel erhöht sich um über 4 Prozent, demgegenüber sinkt der Verbrauch an Ottokraftstoff um rund 2 Prozent. Der Absatz an Rohbenzin und Flüssiggas nimmt konjunkturbedingt zu, die Nachfrage nach Flugkraftstoffen ist stabil. Beim schweren Heizöl wirkt sich das hohe Preisniveau negativ auf den Absatz aus. Der Absatz von leichtem Heizöl steigt dagegen um etwa 3 Prozent. 

Der Erdgasverbrauch in Deutschland erhöht sich um 3,7 Prozent auf 3.048 PJ (104,0 Mio. t SKE). Die niedrigen Temperaturen in den ersten Monaten des Jahres sowie am Jahresschluss sorgen für einen erhöhten Absatz auf dem Wärmemarkt. Auch die Industrie steigert ihre Nachfrage im Zuge der positiven konjunkturellen Entwicklung. Die im ersten Halbjahr deutlich belebte Nachfrage nach Erdgas für die Stromerzeugung schwächte sich in der zweiten Jahreshälfte ab.

Der Verbrauch an Steinkohle erhöht sich kräftig um mehr als 15 Prozent auf 1.694 PJ oder 57,8 Mio. t SKE. In der Stromerzeugung nimmt der Einsatz um über 7 Prozent zu. Die inländische Eisen- und Stahlindustrie steigert den Einsatz von Kohle und Koks um rund 37 Prozent. Auch auf dem Wärmemarkt wird mehr Steinkohle abgesetzt. Knapp 70 Prozent des inländischen Verbrauchs an Steinkohle werden 2010 zur Stromerzeugung eingesetzt.

Der Primärenergieverbrauch an Braunkohle liegt mit 1.515 PJ (51,7 Mio. t SKE) leicht über dem Niveau des Vorjahres. Über 90 Prozent der Förderung werden zur Stromerzeugung eingesetzt. Der Verbrauch an Braunkohlenprodukten nimmt witterungs- und konjunkturbedingt leicht zu.

Die inländischen Kernkraftwerke können ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch um knapp 3 Prozent auf 1.514 PJ (51,7 Mio. t SKE) steigern.

Die Erneuerbaren Energien wuchsen 2010 um 6,8 Prozent

Die erneuerbaren Energien tragen mit 1.312 PJ (44,8 Mio. t SKE) zur Energiebilanz 2010 bei. Das sind 6,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) steigt um 2 Prozent, die der Windkraft geht dagegen um knapp 3 Prozent zurück. Einen gewaltigen Sprung macht die Photovoltaik: Ihr Beitrag wächst um mehr als 80 Prozent von 24 PJ auf 43 PJ. Biogas und Biokraftstoffe können um 15 Prozent beziehungsweise knapp 4 Prozent zulegen. Der Anteil aller erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch steigt von 9,1 auf 9,4 Prozent.

CO2-Emissionen werden um knapp 4 Prozent steigen

Der höhere Energieverbrauch wird zu einem Anstieg des energiebedingten CO2-Ausstoßes führen, da sich nach den Berechnungen der AG Energiebilanzen beim Mix der Energieträger 2010 nur geringfügige Veränderungen zugunsten CO2-armer Energieträger ergaben und etwa zwei Drittel des gesamten Verbrauchszuwachses auf kohlenstoffhaltige Energieträger entfällt. Gerechnet wird mit einer Zunahme der energiebedingten CO2-Emissionen um knapp 4 Prozent.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.