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Installationen => Lüftungsanlagen => Thema gestartet von: parcus am 23. Februar 2011, 12:42:02

Titel: Lüftungskonzept nach DIN 1946-6
Beitrag von: parcus am 23. Februar 2011, 12:42:02
Hintergrund
Mit Ausgabedatum Mai 2009 wurde nach mehrjähriger Überarbeitung die aktualisierte Lüftungsnorm DIN 1946-6 veröffentlicht. Damit ist sie für alle am Bau Beteiligten verbindlich. Sie ist damit erstmalig ein Nachweisverfahren, ob eine lüftungstechnische Maßnahme für ein Gebäude erforderlich ist.

Wegen der heute vorgeschriebenen energiesparenden Bauweise, sind die Haushüllen so dicht, dass bei üblichem Lüftungsverhalten nicht genügend neue Luft nachströmt. Die Folgen können Feuchteschäden, Schimmelbefall und Schadstoffanreicherungen in der Raumluft sein. Die verschiedenen Regelwerke (u. a. Energieeinsparverordnung (EnEV), DIN 4108-2, DIN 1946-6) forderten gleichzeitig eine dichte Gebäudehülle und die Sicherstellung eines Mindestluftwechsels. Damit standen sie scheinbar im Widerspruch zueinander.

(https://www.forum-hausbau.de/data/Lueftungskonzept-nach-DIN-1946-6.jpg)

Das Lüftungskonzept
Die DIN 1946-6 schreibt die Erstellung eines Lüftungskonzeptes vor und regelt die Luftmengen die u.a. für den Feuchteschutz (Bautenschutz) notwendig sind, um die Schimmelbildung zu vermeiden. Die Lüftung zum Feuchteschutz muss nutzerunabhängig funktionieren.

Das Lüftungskonzept kann von jedem Fachmann erstellt werden, der in der Planung, der Ausführung oder der Instandhaltung von lüftungstechnischen Maßnahmen oder in der Planung und Modernisierung von Gebäuden tätig ist.
Der Fensterhersteller wird diesbezüglich mindestens eine Hinweispflicht haben, dass bei der Planung die Lüftung zu berücksichtigen ist.

Konsequenzen
Die Lüftung zum Feuchteschutz ist entscheidend für die Notwendigkeit von lüftungstechnischen Maßnahmen. Um den Richtlinien der aktuellen Norm zu entsprechen, ist mindestens 4 bis 6 mal in 12 Stunden für 5 bis 10 Minuten eine Querlüftung über vollständig geöffnete Fenster durchzuführen, was allerdings in der Praxis nur schwer umsetzbar ist. Wichtigste Frage bei der Erarbeitung des Lüftungskonzeptes ist es, wie die Lüftung zum Feuchteschutz sicher gestellt werden kann. So stufen zum Beispiel die Gerichte zunehmend bei ganztägig berufstätigen Nutzern bereits ein zweimaliges Stoßlüften über das Fenster am Tag als kritisch bzw. als nicht zumutbar ein.

Die Lüftung zum Feuchteschutz muss deshalb nutzerunabhängig (kein manuelles Öffnen des Fensters) funktionieren!
Für die Umsetzung des Lüftungskonzeptes stehen bei SIEGENIA-AUBI zahlreiche Lösungsmöglichkeiten an Lüftungsprodukten zur Verfügung. Dazu zählen dezentrale Fenster- und Wandlüfter mit und ohne Ventilator sowie durch Führungsgrößen angesteuerte motorische Antriebe für Fenster und Fenstertüren.

Weitere Informationen zur nutzerunabhängigen Lüftung und zur neuen Planungsnorm DIN 1946-6 erhalten Sie bei den Fachverbänden

    * Bundesverband für Wohnungslüftung e.V. (VFW)
    * Verband der Fenster- und Fassadenhersteller e.V. (VFF)

Quelle: SIEGENIA-AUBI