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Installationen => Regenerative Energien => Thema gestartet von: parcus am 27. September 2009, 15:52:16
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Nachwachsende Rohstoffe gewinnen kontinuierlich an Bedeutung. Sie gehören zu den
herausragenden Themen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Nicht zuletzt Dank gezielter
Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Ver-
braucherschutz (BMELV) ist es gelungen, qualitativ und technologisch hochwertige
Erzeugnisse in verschiedenen Märkten einzuführen. Beispiele hierfür sind Wasch-
und Reinigungsmittel, Biokunststoffe, Fahrzeugbauteile oder biologisch schnell
abbaubare Schmierstoffe. Neben der stofflichen Nutzung ist der Energiemarkt von
besonderer Bedeutung. Biomasse stellt aufgrund ihrer vielseitigen Einsetzbarkeit zur
Strom-, Wärme- und Kraftstoffproduktion schon derzeit
den größten Anteil aller erneuerbaren Energien – Tendenz steigend.
Parallel zu dieser Entwicklung wachsen auch die Anbauflächen seit Jah-
ren; ein Großteil der nachwachsenden Rohstoffe kommt aus der einhei-
mischen Land- und Forstwirtschaft.
Die vermehrte Verwendung von Produkten aus Biomasse fördert das
Ziel der Nachhaltigkeit. Wiederverwertung in eine Kreislaufwirtschaft
und Schonung der natürlichen Ressourcen gehören dabei zusammen.
Hinzu kommt die klimaneutrale Verbrennung, bei der im Wesentlichen
nicht mehr Kohlendioxid frei gesetzt wird als die Pflanzen zuvor im
Wachstum gebunden haben. Langlebige Produkte aus nachwachsenden
Rohstoffen verringern sogar den CO2-Gehalt der Atmosphäre, indem sie
Kohlenstoff für etliche Jahrzehnte in fester Form speichern. Zu den ge-
nannten ökologischen Argumenten kommen agrar-, energie-, wirtschafts-
und sozialpolitische Vorteile für die Volkswirtschaft hinzu. Vor allem die
ländlichen Räume können vom Anbau nachwachsender Rohstoffe erheb-
lichen Nutzen ziehen. Dazu gehört die Erschließung neuer Einkommens-
quellen, aber auch ein deutlicher Wachstumsschub. Nachwachsende
Rohstoffe sind Technologietreiber.
Allerdings sind die Anwendungsmöglichkeiten und Absatzpoten-
ziale bei weitem noch nicht ausgeschöpft. In einer Reihe von Märkten
führen nachwachsende Rohstoffe bislang nur ein „Nischendasein“. Die
Ursachen dafür sind vielfältig. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche
Vermarktung sind attraktive Produkteigenschaften, eine gleichbleibend
hohe Qualität, Zuverlässigkeit der Lieferungen und eine wettbewerbsfä-
hige Preisgestaltung. Doch auch wenn diese Grundvoraussetzungen er-
füllt sind, ist der Absatz noch nicht garantiert.
Vor diesem Hintergrund hat das BMELV über die Fachagentur Nach-
wachsende Rohstoffe e. V. (FNR) eine Studie zum Thema „Marktanalyse
Nachwachsende Rohstoffe“ vergeben. Ziel war es, in einer ersten Phase
eine fundierte Analyse der derzeitigen Märkte und Potenziale für die stoff-
liche und energetische Nutzung nachwachsender Rohstoffe durchzufüh-
ren. Unter Berücksichtigung der technischen und wirtschaftlichen Mög-
lichkeiten sollten in weiteren Phasen Alternativen für eine beschleunigte
und langfristig erfolgreiche Markteinführung bzw. Marktanteilsauswei-
tung geprüft und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Der
vorliegende Band umfasst die Ergebnisse dieser ersten Phase.
Jetzt müssen die vorgestellten Potenziale zügig in Vorschläge für kon-
krete Produkte für neue oder zu erschließende Märkte umgewandelt wer-
den. Vor uns liegt ein breites Feld für innovative Ideen. Die Politik wird
diesen Bereich weiter unterstützen. Ich hoffe, dass viele Landwirtschafts-
betriebe, klein- und mittelständische Unternehmen die Potenziale erken-
nen und die Chancen nutzen. Denn den nachwachsenden Rohstoffen ge-
hört die Zukunft.
Horst Seehofer,
Bundesminister für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe (pdf, 16,5 MB) (http://www.forum-hausbau.de/data/pdf_254marktstudie_2006.pdf)
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.