Bundesweiter Heizspiegel 2009
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Bundesweiter Heizspiegel 2009

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Bundesweiter Heizspiegel 2009
« am: 02. Oktober 2009, 09:41:24 »
Jeder Bundesbürger hat 2008 durchschnittlich 17 Prozent mehr für das Heizen ausgegeben als im Jahr davor. Das geht aus dem neuen Bundesweiten Heizspiegel 2009 hervor, den die gemeinnützige co2online GmbH gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund (DMB) am 1. Oktober veröffentlichte. Dafür wertete co2online bundesweit 52.000 Gebäudedaten aus. Das Bundesumweltministerium fördert die Heizspiegelkampagne im Rahmen der Klimaschutzinitiative.

Der aktuelle Bundesweite Heizspiegel zeigt: Durchschnittlich 880 Euro kostete das Heizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl im vergangenen Jahr. Das sind 180 Euro mehr als im Jahr zuvor. Mieter mit Erdgasheizung zahlten 800 Euro (+ 65 Euro), während die Heizkosten für Fernwärme 840 Euro betrugen (+ 130 Euro). Damit stiegen die Heizkosten im Schnitt gegenüber 2007 bei Heizöl um 26 Prozent, bei Erdgas um 8 Prozent und bei Fernwärme um 17 Prozent.

Hohe Energiepreise als Grund für gestiegene Heizkosten

„Das liegt vor allem an den gestiegenen Energiepreisen“, sagt Lukas Siebenkotten, Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB). „Zudem musste mehr geheizt werden, weil der vergangene Winter kälter war als 2007“, so Siebenkotten.

Unabhängig von der Entwicklung der Energiepreise besteht in Deutschlands Wohnhäusern ein enormes Sparpotenzial durch wärmetechnische Modernisierung. Allerdings gibt es regionale Unterschiede: „Im Osten des Landes ist lediglich jede vierte Häuserfassade gedämmt“, bilanziert Dr. Johannes D. Hengstenberg, Geschäftsführer von co2online. Im Westen gibt es noch mehr Nachholbedarf. „Dort ist nur jedes zehnte Gebäude ordentlich gedämmt“, so Hengstenberg.

Heizspiegel 2009 (pdf, 500KB)

Quelle: co2online gGmbH

Ursachen der Energiepreisexplosion

Die Ursachen für den Anstieg der Preisnotierungen für alle Energierohstoffe und viele andere mineralische Rohstoffe sind vielfältig. Zahlreiche Expertisen, Studien und Presse-Publikationen machen die hohen zusätzlichen und von den Produzenten in ihrer Tragweite gänzlich unerwarteten Nachfragezuwächse der Schwellenländer dafür verantwortlich. Die Bergbauländer und -unternehmen sind von dieser Entwicklung überrascht worden. Sie hatten nicht im ausreichenden Maß bei den Produktions- und Transportkapazitäten vorgesorgt und entsprechend investiert. Die Märkte waren also durch große Nachfrageüberhänge gekennzeichnet. Die plakativ als „Rohstoff(staub)sauger” bezeichneten BRIC-Länder (BRIC = ein von der US-Investmentbank Goldman-Sachs 2003 geprägter Begriff für Brasilien, Russland, Indien und China) kauften sich bereits lange vor der Rohstoffkrise in Bodenschatzvorkommen ein. Sie erwarben Minen und Abbaukonzessionen, beteiligten sich an Bergbaukonzernen, bildeten Joint- Ventures und vereinbarten bilaterale Abkommen mit einer Reihe von zwar rohstoffreichen aber finanziell armen Staaten vornehmlich in Afrika. China wandelte sich bei einigen Rohstoffen, so auch bei der Steinkohle, vom Netto-Exporteur zum Netto-Importeur. Diese ehemaligen Entwicklungsländer verfügen inzwischen über große Finanzkraft und gelten durch ihr riesiges, zum Teil noch unerschlossenes Absatzpotenzial als die Märkte der Zukunft. Zudem erscheinen die dortigen Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Produktionsanlagen noch relativ attraktiv. In vielen Bereichen hat insbesondere China den bisherigen Industriestaaten bereits den Rang als Industriestandort abgelaufen. Die wirtschaftlichen Machtzentren sind dabei, sich zu verschieben.

Zusätzlich wirkte sich die internationale Finanzkrise zunächst auf die Preisentwicklung von Rohstoffderivaten – dies sind abgeleitete Finanzgeschäfte auf Rohstoffe mit oder ohne physische Erfüllung – und später auch auf jene physischer Geschäfte aus. Der höhere spekulative Einfluss bewirkte vor allem eine Zunahme der Preisvolatilitäten und damit zeitweilig auch eine Beschleunigung der Preisdynamik.

Quelle: Gesamtverband Steinkohle e.V.


« Letzte Änderung: 03. November 2009, 18:29:54 von H.-P. Ambros »