Methan ist die Nummer Zwei unter den Klimagasen
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Methan ist die Nummer Zwei unter den Klimagasen

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Offline parcus

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Methan ist die Nummer Zwei unter den Klimagasen
« am: 22. Februar 2010, 14:28:02 »
Methan ist die Nummer Zwei unter den Klimagasen

Redet man über Klimawandel, gibt es einen großen Übeltäter und nach ihm lange nichts: Kohlendioxid (CO2). Das Problemgas, das bei jeglicher Verbrennung entsteht - egal ob von Kalorien oder Kohle -, verursacht den Treibhauseffekt, indem es sich in der Atmosphäre wie eine Glasglocke über die Erde legt. Die vom Planeten abgestrahlte Wärme wird von den Klimagasen in der Atmosphäre verstärkt abgefangen und wieder zurückgeworfen. Die Folge: steigende Temperaturen.
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Obwohl CO2 unbestritten der Hauptgrund für den Treibhauseffekt und den damit verbundenen Klimawandel ist, gibt es noch eine Reihe anderer garstiger Gase: Die Nummer Zwei unter den Klimagasen ist Methan (CH4). Wie CO2 ist es farb- und geruchslos und entsteht bei Stoffwechselprozessen von Pflanzen und Tieren.

Genau wie Kohlendioxid ist heutzutage auch zuviel Methan in der Atmosphäre. Wissenschaftler, die anhand von Eisbohrungen die atmosphärische Zusammensetzung über einen Zeitraum von Tausenden von Jahren rekonstruieren können, fanden heraus, dass sich der Methangehalt in den letzten 800.000 Jahren mehr als verdoppelt hat.

Klimaforscher stufen Methan in seiner klimaschädigenden Wirkung als 21 Mal so stark ein wie CO2.
Martin Heimann vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie erklärt, warum das so ist:: "Ein einzelnes Methanmolekül kann die Wärmestrahlung der Erde viel effizienter absorbieren und wieder abgeben als ein Kohlendioxidmolekül." Weil seine Lebensdauer in der Atmosphäre jedoch kürzer ist als die des Kohlendioxids, haben Klimaforscher seine Wirksamkeit im Vergleich zum CO2 auf den Faktor 21 beziffert. "Methan reagiert in der Atmosphäre außerdem noch zu CO2 und Wasserdampf", sagt Heimann. Diese beiden Endprodukte tragen ihrerseit wieder zum Treibhauseffekt bei.

Um die verschieden starken Klimagase in ihrer Wirkung vergleichen zu können, haben sich Klimaforscher auf eine Einheit verständigt: CO2-Äquivalente. In ihrer Emissionsbilanz geben die sich dem Kyoto-Protokoll verpflichtenden Staaten eine Tonne ausgestoßenes Methan damit als 21 Tonnen CO2-Äquivalente an. Wie groß der Methan-Anteil an den weltweiten Gesamtemissionen ist, lässt sich nur schätzen - das World Resources Institute (WRI) beziffert ihn auf 14 Prozent, ein Drittel davon stammt dabei aus Viehzucht und Düngerwirtschaft.

Deutschland scheint Methan-Musterland zu sein: "Die durch Tierhaltung, Brennstoffverteilung und Deponieemissionen verursachten Methanemissionen haben einen Anteil von 5,1 Prozent an den Treibhausgas-Gesamtemissionen des Jahres 2004", sagt ein Mitarbeiter des Umweltbundesamtes. Tendenz fallend: Seit 1990 hat sich der CH4-Ausstoß der Bundesrepublik halbiert. Dennoch lag Deutschland im Jahr 2004 im europäischen Vergleich in der Methan-Spitzengruppe.

Methanausstoß geht zurück

Seit 1990 hat sich der CH4-Ausstoß der Bundesrepublik halbiert, dennoch lag Deutschland im Jahr 2004 im europäischen Vergleich noch in der Methan-Spitzengruppe. Nach Auskunft des Umweltbundesamtes ist einer der Hauptgründe für den Rückgang der Methanemissionen eine verbesserte Müllverwertung und verstärktes Recycling. (Bio-)Müll, eine starke Methanquelle, wird dadurch weniger deponiert.

Quelle: stern, Jens Lubbadeh