Ermöglicht wurde dies durch ein Projekt des Interdisziplinären Zentrums für Nachhaltige Entwicklung der Universität Göttingen. Die Gemeinde Jühnde hat das Ziel, ihren kompletten Energiebedarf durch regenerative Energieträger zu decken, was nach einer mehrjährigen Vorbereitungszeit und unter umfassender Mitwirkung der Dorfbewohner im Winter 2005 erfolgreich umgesetzt wurde. Der größte Teil der Energie wird aus Biomasse von den umliegenden Äckern sowie Gülle gewonnen. Täglich werden der Anlage etwa 32 Tonnen Silage und 29m³ Gülle hinzugeführt. Das entstehende Biogas Methan wird verbrannt und treibt dadurch einen Generator an. Der entstehende Strom wird in das örtliche Stromnetz eingespeist, während die entstehende Abwärme den Haushalten über ein unterirdisches Nahwärmenetz zugeführt wird. Im Winter reicht diese Abwärme nicht unbedingt für die Versorgung der angeschlossenen Haushalte aus. Deswegen gibt es ein zusätzliches Holzschnitzel-Heizwerk, welches im Notfall mit Holz aus der Umgebung gespeist wird und das Wasser des Nahwärmesystems zusätzlich erwärmt. Jühnde produziert mit etwa 4 Mio. kWh pro Jahr doppelt soviel Biostrom wie es selbst verbraucht. Der Strom wird für 17 Cent pro Kilowattstunde ins Netz eingespeist. Dadurch treibt die Anlage jährlich über 600.000€ ein. Noch dazu spart ein durchschnittlicher Haushalt in Jühnde aufgrund der hohen konventionellen Energiepreise ca. 750 € pro Jahr.
Jühnde ist in Deutschland der erste Ort, der seinen Energiebedarf vollständig aus regenerativen Energien abdeckt. Jühnde ist dadurch nicht nur in Deutschland sondern überall auf der Erde bekannt geworden. Besucher beispielsweise aus den USA und Japan pilgern nach Jühnde um sich dieses noch einzigartige Dorf anzuschauen. Die dorfeigene Biogasanlage (einschl. eines Holzschnitzel-Heizkraftwerks) ist genossenschaftlich organisiert.
Quelle: bioenergiedorf.deInfo-Broschüre: Bioenergiedörfer - Dörfer mit Zukunft, Herbst 2007 (.pdf 1.12 MB)Quelle: Interdisziplinäres Zentrum für Nachhaltige Entwicklung