Europaweit einheitliche Holzpellets
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Europaweit einheitliche Holzpellets

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Offline parcus

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Europaweit einheitliche Holzpellets
« am: 20. Oktober 2009, 10:29:45 »
Ab 2010 stehen Verbrauchern europaweit einheitliche Holzpellets zur Verfügung. Innerhalb der EU-Norm lösen drei Qualitätsklassen die bisher verbreiteten länderspezifischen Regelungen ab. "Ein einheitlich genormter Brennstoff Holzpellets vereinfacht die Markt- und Handelsbeziehungen der Pelletsbranche zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und macht dem Verbraucher das Heizen mit Holzpellets noch bequemer als bisher", sagt Hans-Martin Behr, Vorstandsmitglied des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes e.V. (DEPV), der als Berater im Normungsausschuss der neuen EU-Norm sitzt.

Europäische Pelletsnorm mit drei Qualitätsklassen ersetzt bisher gültige Normen

Als erster Biomassebrennstoff werden Holzpellets künftig nach EU-Norm hergestellt. Bislang existieren beispielsweise in Deutschland und Österreich jeweils eigene Normen, in Deutschland werden Holzpellets per DINplus zertifiziert, in Österreich ist die ÖNORM auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Aufstrebende Pelletsmärkte mit eigenen Produktionen orientierten sich an diesen bestehenden Normen, haben jedoch auch eigene Regelungen und Qualitätssicherungen geschaffen. In Zukunft lösen drei Qualitätsklassen der Europäischen Pelletsnorm alle bisherigen Normen ab: Die Klassen A1, A2 und B.


Klasse A1: Beste Qualität für den Privatverbrauch

Für den Endverbraucher relevant ist die Holzpelletsklasse A1. Sie weist insgesamt die strengsten Werte auf und basiert weitestgehend auf der hohen DINplus-Qualität. A1-Holzpellets dürfen, den bisherigen Plänen zufolge, nur einen Aschegehalt unter 0,5 Prozent beim Einsatz von Nadelhölzern und unter 0,7 Prozent bei der Verwendung anderer Hölzer aufweisen.

Statt der Rohdichte soll nun die Schüttdichte bestimmt werden: Je weniger Luftraum zwischen den Pellets ist, desto höher die Schüttdichte. Dies ist vor allem für Pelletsöfen wichtig, da die Schüttdichte die Menge der Pellets beeinflusst, die bei gleicher Drehzahl der automatischen Förderschnecke in die Brennkammer transportiert wird. Mit der Klasse A2 wird dem breiteren Rohstoffspektrum mit einem Aschegehalt bis 1 Prozent Rechnung getragen. Damit integriert die Europäische Pelletsnorm die etwas weiter gefassten Ansprüche von Feuerungen, die besonders in den südeuropäischen Pelletsländern in Gebrauch sind.

Geregelt wurde nun auch die zuvor nicht definierte Bezeichnung der Industriepellets. Die neue Holzpellets-Klasse B zeichnet sich aus durch einen noch höheren Aschegehalt und ein erweitertes Rohstoffpotenzial, wie beispielsweise enthaltene Rindenanteile. Die neue EU-Norm plant, Pellets, die bislang den Grenzwerten der bestehenden Normen nicht entsprachen - und meist in Großanlagen oder Kraftwerken als so genannte "Industriepellets" verfeuert wurden - nun als Klasse-B-Pellets zu deklarieren.

Quelle: interpellets.de

Offline parcus

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Re: Europaweit einheitliche Holzpellets
« Antwort #1 am: 07. Januar 2010, 08:52:36 »
Die europäische Norm für Holzpellets (EN 14961-2)
Ab 2010 sorgt die EU-Norm europaweit für einheitliche Bestimmungen bei Holzpellets. Die Richtlinie stellt zudem neue Anforderungen an die kleinen Sticks, unter anderem in Bezug auf Länge, Durchmesser, Asche, Wassergehalt und Heizwert. Bisher geltende Werte werden nicht nur verschärft, sondern durch neue Kriterien ergänzt.

Die EU-Norm teilt sich in drei Klassen: Für den privaten Verbrauch schafft die EN 14961-2 die Qualitätsklassen A1 und A2. Die Klasse A1 weist den geringsten Aschegehalt und die strengsten Werte auf. Mit der Klasse A2 wird dem breiteren Rohstoffspektrum mit einem höheren Aschegehalt bis zu einem Prozent Rechnung getragen. Beide Klassen werden auch innerhalb des Zertifikats ENplus berücksichtigt. Nicht unter ENplus zu finden sind Industriepellets, die als Klasse B bezeichnet werden.

ENplus für störungsfreies und energieeffizientes Heizen
Der wesentliche Unterschied zwischen Norm und Zertifikat besteht darin, dass Normen nicht kontrolliert werden. Es handelt sich dabei um eine allgemein gültige Definition, an die Hersteller sich freiwillig halten. Zertifikatgeber hingegen kontrollieren kontinuierlich die Einhaltung dieser Definition. Holzpellets, die nicht die geltenden Richtwerte erfüllen, sind zwar günstiger in der Anschaffung, schaden aber langfristig Heizung und Umwelt und steigern die Heizkosten.

Pellets mit dem Zertifikat ENplus erfüllen bereits heute die europäische Norm. Darüber hinaus wird nicht nur der Rohstoff, sondern erstmals die gesamte Prozesskette von der Herstellung über Lagerung bis hin zum Transport überwacht. Die Pellets im heimischen Lagerraum können zu jeder Zeit über eine eigene Identifikationsnummer bis zum Hersteller zurückverfolgt werden. Einmal im Jahr überprüfen unabhängige Kontrolleure bei Pelletproduzenten Anlagen und Produktionsprozesse. Zusätzlich werden Proben entnommen und auf Einhaltung der Qualitätskriterien hin untersucht. Handelsunternehmen verpflichten sich zur Einhaltung bestimmter Regeln. Bei Qualitätsproblemen werden auch hier Kontrollen durchgeführt.

Das Deutsche Pelletinstitut sorgt mit ENplus für einen verbesserten Verbraucherschutz. Das ENplus-Zertifikat wird entweder auf dem Lieferschein oder bei Sackware auf der Verpackung zu sehen sein.
Ziel des Zertifizierungssystems ist die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Holzpellets, die in handelsüblichen Pelletheizungen störungsfrei und energieeffizient verbrennen.

Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick
Ascheerweichungstemperatur: Dieser Wert beschreibt die Temperatur, bei der eine Versinterung bzw. Verschlackung der Asche auftreten kann. Schlacke sammelt sich unten im Kessel und stört den Betrieb der Heizung.
Veränderte Messung des Feinanteils: Zusätzlich zur Messung im Pelletwerk wird nun auch der Feinanteil bei der Lieferung erfasst, der nach Lagerung im Werk und Transport von den Pellets abfällt.
Rückverfolgung des Brennstoffs: Durch Identifikationsnummern kann der Prozess von der Herstellung bis zur Lieferung lückenlos nachvollzogen werden.

Quelle: DEUTSCHES PELLETINSTITUT