Welche Wärmepumpe lohnt sich für ein älteres Einfamilienhaus in München?
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Welche Wärmepumpe lohnt sich für ein älteres Einfamilienhaus in München?

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Offline MayaK

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Hallo zusammen,

ich plane aktuell, unser älteres Einfamilienhaus (Baujahr 1978, 160 m² Wohnfläche) energetisch zu modernisieren. Wir wollen möglichst unabhängig von Gas werden und denken daher über eine Wärmepumpe nach – vor allem, weil wir die alte Ölheizung ohnehin ersetzen müssen. Unser Haus ist teilsaniert (neue Fenster, Dachisolierung vor 8 Jahren), aber die Außenwände sind noch nicht komplett gedämmt.

Nun habe ich schon öfter gehört, dass eine Wärmepumpe nur in gut gedämmten Neubauten wirklich effizient ist. Gleichzeitig liest man immer häufiger, dass auch Altbauten mit der richtigen Planung nachgerüstet werden können – besonders mit einer Hybridlösung oder einer leistungsstarken Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Daher meine Fragen an euch:

Hat jemand eine Wärmepumpe im Altbau installiert und kann berichten, ob sich das lohnt?

Welche Technik (Sole-Wasser, Luft-Wasser, Hybrid mit Gas oder Heizstab) ist für ein Münchner Klima wirklich geeignet?

Muss man die Heizkörper tauschen oder reicht es oft, die bestehenden zu optimieren?

Wie aufwendig war die Umstellung im laufenden Haushalt (Lärm, Umbau, Außeneinheit)?

Und nicht zuletzt: Hat jemand Tipps, worauf man bei der Auswahl eines seriösen Anbieters achten sollte?

Ich möchte nicht in eine halbgare Lösung investieren, die dann im Winter an ihre Grenzen stößt oder unverhältnismäßig hohe Stromkosten verursacht. Deshalb freue ich mich sehr über praktische Erfahrungen, gute wie schlechte – am besten mit Hinweisen zu Fördermöglichkeiten, Einbauzeit und Betriebskosten. Vielen Dank schon mal für alle Tipps und Einblicke!


Offline Lillyyy33

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Hallo,

deine Fragen sind absolut berechtigt – besonders bei einem Altbau ist die Entscheidung für eine Wärmepumpe nicht so geradlinig wie bei einem Neubau, wo man Fußbodenheizung und Dämmung von Anfang an perfekt aufeinander abstimmen kann.

Wir selbst haben vor zwei Jahren unser Einfamilienhaus aus den 70ern (ähnliche Größe wie bei euch) von einer alten Gasheizung auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe umgerüstet. Wichtigster Punkt: Eine seriöse Vor-Ort-Beratung, eine fundierte Heizlastberechnung und realistische Erwartungen.

1. Technik & Effizienz
Gerade in München kann eine moderne Luft-Wasser-Wärmepumpe gut funktionieren, weil die Winter zwar kalt, aber nicht extrem sind. Entscheidend ist, wie niedrig du deine Vorlauftemperatur bekommst. Je besser das Haus gedämmt ist und je größer die Heizflächen, desto besser arbeitet die Wärmepumpe. Wir haben damals einige Radiatoren gegen größere Niedertemperaturheizkörper getauscht – die Investition hat sich gelohnt.

2. Umrüstung & Umbau
Der Einbau selbst ging bei uns relativ zügig: Alte Therme raus, neue Inneneinheit rein, Außeneinheit auf ein Betonfundament neben dem Haus gestellt. Der Umbau hat ca. eine Woche gedauert. Der Lärmpegel der Außeneinheit ist kaum hörbar, wichtig ist nur, dass man Nachbarn und Grundstückslage mitdenkt (Abstand, Schallschutz).

3. Betrieb & Kosten
Unsere Stromrechnung ist natürlich höher als vorher die reine Gasrechnung, aber unterm Strich ist es nicht teurer – vor allem, weil wir Ökostrom beziehen und keine fossilen Brennstoffe mehr tanken müssen. Besonders hilfreich war die Förderung: Wir haben damals noch die BAFA-Förderung genutzt, die einen ordentlichen Teil der Kosten gedeckt hat. Da lohnt sich eine genaue Beratung.

4. Anbieter & Planung
Ein guter Fachbetrieb macht eine ehrliche Heizlastberechnung und erklärt dir, ob du mit deiner aktuellen Dämmung im grünen Bereich bist – oder ob noch Optimierungspotenzial besteht. Manche Firmen wollen nur verkaufen, ohne zu prüfen, ob dein System wirklich effizient laufen wird.

Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit einem lokalen Anbieter, der auf Wärmepumpen im Großraum München spezialisiert ist. Wenn du magst, kannst du dir hier einen ersten Überblick verschaffen auf dieser Homepage. Dort findest du auch Infos zu verschiedenen Systemen und kannst eine unverbindliche Beratung anfragen – das war bei uns ein guter erster Schritt.

Fazit:
Eine Wärmepumpe im Altbau kann sich absolut lohnen – wenn die Randbedingungen stimmen. Dämmung, Heizflächen und seriöse Planung sind der Schlüssel. Mein Tipp: Hol dir unbedingt eine neutrale Energieberatung dazu und vergleiche mehrere Angebote. Es zahlt sich aus.

Viel Erfolg bei deinem Projekt – es ist ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit!