Hi, die Unsicherheit in solchen Fällen ist absolut nachvollziehbar und du sprichst ein Thema an, das leider oft unterschätzt wird.
Zunächst einmal: Eine äußere Blitzschutzanlage, wie ihr sie vor drei Jahren auf dem Dach installieren lassen habt, ist in erster Linie dafür da, einen direkten Blitzeinschlag in das Gebäude sicher abzuleiten – also die bauliche Substanz zu schützen und gefährliche Überschläge oder Brände zu verhindern. Sie besteht in der Regel aus einer Fang- und Ableitungsanlage, die den Blitzstrom in die Erde ableitet.
Was sie jedoch nicht leisten kann, ist der Schutz der elektrischen Geräte im Haus vor Überspannungsschäden, die durch Blitzeinschläge in der Nähe oder durch Spannungsspitzen im Stromnetz entstehen können. Dafür ist ein ergänzender innerer Blitz- bzw. Überspannungsschutz notwendig, der mehrstufig aufgebaut sein sollte – idealerweise beginnend im Hausanschlusskasten (Grobschutz), über den Unterverteiler (Mittelschutz) bis hin zu den Steckdosen bzw. Endgeräten (Feinschutz).
Dass nun bei euch z. B. Router und Fernseher nach dem Unwetter nicht mehr richtig funktionieren, ist ein klarer Hinweis darauf, dass es wohl eine Überspannung über das Stromnetz oder auch über das Telekommunikationsnetz gegeben hat – also nicht unbedingt ein direkter Fehler an der äußeren Blitzschutzanlage, sondern ein fehlender oder unzureichender Überspannungsschutz im inneren System.
In eurem Fall würde ich unbedingt empfehlen, die Anlage durch einen Fachbetrieb überprüfen zu lassen – sowohl den äußeren Blitzschutz auf Sicht- und Funktionstüchtigkeit, als auch das Vorhandensein und/oder den Zustand eines eventuell vorhandenen Überspannungsschutzes. Falls ein interner Überspannungsschutz fehlt, lass diesen nachrüsten. Auch ein einfacher Steckdosenadapter mit Überspannungsschutz schützt leider nicht in dem Maße, wie es ein professionelles System kann – vor allem nicht bei einem Naheinschlag.
Mit Elektro Kalt haben wir unsere Blitzschutzanlage damals von einem sehr erfahrenen Elektrotechnikbetrieb installieren lassen. Die haben uns gleich von Anfang an umfassend beraten – inklusive dem wichtigen Hinweis, dass ein äußeres System ohne inneren Überspannungsschutz nur ein Teil des Ganzen ist. Elektro Kalt hat bei uns beides umgesetzt: Die klassische Dachanlage zur Blitzableitung und ein abgestuftes Überspannungsschutzkonzept innerhalb der Hausinstallation.
Zusätzlich lassen wir die gesamte Anlage in regelmäßigen Abständen – etwa alle 2 Jahre – durch sie prüfen. Gerade nach Unwettern ist das enorm wichtig. Gute Fachbetriebe wie Elektro Kalt führen solche Prüfungen inklusive Messungen und Sichtkontrollen zuverlässig durch und dokumentieren das Ganze auch, was im Ernstfall sogar versicherungstechnisch relevant sein kann.
Liebe Grüße!