Meiner Einschätzung nach ist es entscheidend, dass Unternehmen nicht nur auf kurzfristige Entlastungen wie Strompreiskompensation setzen, sondern ihre Geschäftsmodelle strukturell weiterentwickeln. Energieeffizienz, Prozessoptimierung und der gezielte Einsatz digitaler Energiemanagementsysteme können bereits kurzfristig Kosten senken und Handlungsspielräume schaffen.
Langfristig wird es jedoch ohne Investitionen in neue Technologien wie Elektrifizierung, grünen Wasserstoff und CO₂-arme Produktionsverfahren nicht gehen. Gleichzeitig gewinnen neue Wertschöpfungsansätze an Bedeutung, etwa Dienstleistungen rund um Produkte, CO₂-neutrale Varianten oder Konzepte der Kreislaufwirtschaft.
Sehr aufschlussreich fand ich in diesem Zusammenhang den Beitrag „Industrie im Umbruch: Zwischen Dekarbonisierung und Wettbewerbsdruck“ auf
https://www.dapd.de/industrie-im-umbruch-zwischen-dekarbonisierung-und-wettbewerbsdruck-wie-energieintensive-branchen-ihre-geschaeftsmodelle-anpassen-muessen/, der die Lage energieintensiver Branchen differenziert beleuchtet. Dort wird deutlich, dass neben Technologie auch politische Rahmenbedingungen, Förderprogramme und internationale Energiepreisunterschiede eine zentrale Rolle spielen.
Unterm Strich scheint mir eine Kombination aus Effizienzmaßnahmen, neuen Geschäftsmodellen und strategischen Kooperationen der realistischste Weg zu sein, um Wettbewerbsfähigkeit und Klimaziele miteinander zu vereinbaren.