Qualitätssicherung durch Blower-Door Messung
Forum-Hausbau: Ihre kostenlose Bauherrenhilfe im Netz

Qualitätssicherung durch Blower-Door Messung

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline parcus

  • *****
  • 1422
  • 252
    • Profil anzeigen
Qualitätssicherung durch Blower-Door Messung
« am: 17. Dezember 2009, 15:30:23 »
Luftdichte Gebäudehülle – Qualitätssicherung durch Blower-Door Messung

Qualitätssicherung im Bauwesen wird im Bezug auf höhere technische und
bauliche Anforderungen ein immer wichtigeres Thema. Ein wesentliches Kriterium
zur Vermeidung von Bauschäden und zur Energieeinsparung ist die bereits seit 1996
in der DIN 4108-7 geforderte luftdichte Bauweise. Um z.B. Komforteinbußen durch
Zugerscheinungen und damit einhergehende Heizwärmeverluste zu vermeiden,
empfiehlt es sich, die Luftdichtheit der Gebäudehülle mit einem Blower-Door-Test
nachzuweisen. Diese Luftdichtheitsmessung gibt einen Nachweis über den Luft-
dichtheitsgrad sowie über die Art und Lage von Leckagen.

Die Energieeinsparverordnung (EnEV)

Seit Einführung der Energieeinsparverordnung werden Bautechnik und Haus-
technik gemeinsam betrachtet. Dies mündet darin, dass für Neubauten Anforderun-
gen an den maximal zulässigen Primärenergiebedarf gestellt werden.
In den Rechengang gehen ein:
• Transmissionswärmeverluste,
• Lüftungswärmeverluste,
• Solare und interne Gewinne,
• Anlagenaufwand für Warmwasserbe-
reitung, Lüftung und Heizung und
• Primärenergieaufwand.
Häufig wird im Nachhinein festgestellt, dass die errechneten Werte im EnEV-
Nachweis trotz eingehaltener Dämmstoffstärken nicht erreicht werden. Nicht selten
ist der Grund in mangelnder Luft- und Winddichtheit zu suchen.
Den Lüftungswärmeverlusten kommt daher eine steigende Bedeutung zu. Sind
diese bei einem Gebäude im Bestand noch mit rund 13 Prozent an den gesamten Ver-
lusten beteiligt, so beträgt der Anteil bei einem Haus, welches nach der Energieeinspar-
verordnung gebaut wird, schon 26 Prozent. Dies ist ein Grund, der Vermeidung
von Lüftungswärmeverlusten gesteigerte Aufmerksamkeit zu widmen. Wird nun ange-
strebt ein Gebäude möglichst luftdicht zu errichten, so kommt einzelnen Undichtigkei-
ten nicht nur aus der Sicht der Energieeinsparung, sondern auch aus bauphysikali-
schen Gründen besondere Bedeutung zu.
Dringt Feuchtigkeit in Bauteile ein, kann das zu Bauschäden führen. In mehr-
schichtigen Bauteilen, wie dem Dach, kann die eindringende Feuchtigkeit häufig nicht
schnell genug entweichen. Wenn zudem die Dämmung durchfeuchtet wird, verliert
sie ihre Dämmwirkung. Zusätzlich kann Schimmelpilz entstehen, der das Bauteil
nachhaltig schädigt. Bei der unten abgebildeten Grafik wird ein übliches Dachbauteil
unter Berücksichtigung des Wasserdampftransports durch Diffusion und Konvektion
betrachtet. Es wird deutlich, dass der Feuchteeintrag in das Bauteil durch Kon-
vektion – hier 360 g pro Tag und m2 – gegenüber dem durch Diffusion erheblich
höher sein kann.

Qualitätssicherung durch Blower-Door Messung (pdf, 0,5 MB)

Quelle: Energieagentur NRW