Hallo,
die Situation kommt mir sehr bekannt vor – bei uns ist es recht ähnlich, denn ich konnte/kann ebenfalls nicht mehr täglich bei meiner Mutter vorbeischauen. Sie ist geistig noch völlig klar, aber körperlich geht vieles immer schwerer. Einkäufe, Haushalt, selbst kleinere Dinge wie Wäsche aufhängen oder Kochen sind eine enorme Belastung für sie geworden. Ein Pflegeheim kam für uns eigentlich auch nicht in Frage, aber wir haben es dann vor einiger Zeit doch für ein paar Monate ausprobiert, weil das Pflegeheim eigentlich sehr schön und auch recht nahe zu uns gelegen ist.
Leider hat das überhaupt nicht funktioniert. Meine Mutter hat sich dort sehr unwohl gefühlt – sie war einfach geistig noch zu fit für die meisten anderen Bewohner, von denen viele bereits stark dement waren. Dadurch war kein richtiger Austausch möglich und meine Mutter musste immer wieder dieselben Inhalte mitteilen. Auch der Tagesablauf war sehr starr, wenig individuell, und trotz bemühtem Personal war natürlich einfach nicht genug Zeit da, um auf sie einzugehen. Am Ende war sie dort eher unglücklich und wir haben nach einer anderen Lösung gesucht.
Wir haben uns dann intensiv mit den verschiedenen Möglichkeiten beschäftigt und uns letztlich für
eine betreute häusliche Lösung durch einen sehr guten ambulanten Pflegedienst entschieden, der regelmäßig vorbeikommt. Das ist für uns genau der richtige Mittelweg: Meine Mutter hat nun weiter ihr eigenes Haus, aber wir wissen, dass sie in guten Händen ist und jemand zuverlässig nach ihr schaut bzw. sehr viele Dinge für sie erledigt und sie empathisch pflegt.
Wenn ihr also etwas sucht, das möglichst viel Selbstständigkeit lässt und gleichzeitig zuverlässig entlastet, würde ich empfehlen, euch in eurer Region ebenfalls nach einem guten Pflegedienst umzusehen. Viele bieten auch Haushaltshilfen oder stundenweise Betreuung an – je nachdem, was gebraucht wird. Falls es mal intensiver wird, kann man das auch etwas ausbauen, ohne gleich einschneidende Riesenschritte zu machen.