Neues Haus - weniger Zeit
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Neues Haus - weniger Zeit

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Neues Haus - weniger Zeit
« am: 19. Oktober 2020, 09:17:27 »
Guten Morgen zusammen,
ich habe mit meiner Familie bis vor kurzem in einer Wohnung nicht all zu weit entfernt von meinen Eltern gewohnt. Jetzt haben wir jedoch ein passendes Haus gefunden welches wir jetzt noch ein bisschen renovieren und dann voraussichtlich gegen Februar umziehen. Das Problem dabei ist nur, dass dieses Haus eine gute halbe Stunde entfernt ist von meinen Eltern und ich auch jetzt während dem Umbau nicht mehr täglich bei Ihnen vorbei schauen kann. Sie sind geistig beide noch fit nur sämtliche körperliche Tätigkeiten fallen ihnen alleine sehr schwer. Ein Pflegeheim kommt für beide nicht in Frage daher sind wir jetzt auf der Suche nah einer alternativen Möglichkeit, Hat jemand von euch eine Idee oder das gleiche Problem schon Mal gehabt? 

Offline Cokhan

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Re: Neues Haus - weniger Zeit
« Antwort #1 am: 19. Oktober 2020, 12:13:01 »
Das hört sich doch erst mal wirklich gut an. Ich erinnere mich noch an den Tag an dem wir auf der Couch saßen und alles fertig war. Pure Freude! Das Renovieren wird jetzt vermutlich doch einiges an Kraft und Nerven kosten aber ihr bekommt das schon hin. Man hat ja ein Ziel vor Augen, was man erreichen möchte. Das mit deinen Eltern ist natürlich leider alles andere als Optimal. Ich persönlich würde dir empfehlen, dich einfach mit deinen Eltern gemeinsam an einen Tisch zu setzten und zu schauen, was ihr zusammen am sinnvollsten haltet. Es gibt ja auch noch die Möglichkeit, eine externe Pflegehilfe dazu zu holen. Wäre dann vielleicht eine Überlegung wert bei euch.

Offline oadams

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Re: Neues Haus - weniger Zeit
« Antwort #2 am: 19. Oktober 2020, 13:30:44 »
Ich verstehe dich sehr ut! Ich hatte damals auch ein schlechtes Gewissen als ich umgezogen bin in eine Stadt, die doch gut eine Stunde entfernt ist von dem Haus meiner Eltern. Als es dann auch körperlich alles nicht mehr so leicht für sie ging und mein Bruder auch weggezogen ist haben wir uns zusammen dazu entschlossen, gemeinsam eine Pflegekraft finanzieren zu wollen und so unseren Eltern unter die Arme zu greifen. Ein Pflegeheim kam für beide auch nie in Frage. Das wollten sie einfach nicht. Vielleicht wäre das ja auch eine Lösung oder Option für deine Eltern.

Re: Neues Haus - weniger Zeit
« Antwort #3 am: 20. Oktober 2020, 08:13:28 »
Danke für eure schnellen Antworten und eure persönlichen Antworten. Ich finds interessant, dass ihr nachvollziehen könnt, dass wir unsere Eltern nicht in ein Pflegeheim geben wollen. Ich will da auch gar nichts schlechtes gegen sagen, aber sie wohnen seit 50 Jahren in ihrem Haus und haben gesagt, dass sie bis zum Schluss da wohnen bleiben wollen. Eine Pflegekraft ist wahrscheinlich wirklich die beste Lösung. Weil alleine können sie auch wirklich nicht mehr wohnen und nach dem Umzug werden wir auch nicht genug vorbei kommen können. Und die finanziellen Vorteile sind auch nicht unwichtig, gerade weil wir viel Geld in unser neues Haus gesteckt haben.

Offline Cokhan

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Re: Neues Haus - weniger Zeit
« Antwort #4 am: 20. Oktober 2020, 10:23:34 »
Das verstehe ich auch sehr gut. Viele Menschen wollen eben in ihrem Haus altern. Dort wo quasi alles als Familie begann auch alles enden zu lassen. Ist leider nicht immer möglich aber ich persönlich finde diesen Gedanken auch sehr schön. Leider findet man einfach selber im Alltag immer weniger Zeit für seine eigenen Eltern. Wenn man eben selber eine Familie hat und jeden Tag an sich schon ein Programm, was man abarbeiten muss, dann ist es schwer sich noch ordnungsgemäß um seine Eltern zu kümmern. Ihr könnt ihnen ja einfach mal den Vorschlag einer Pflegekraft machen.

Offline guenter

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Re: Neues Haus - weniger Zeit
« Antwort #5 am: Gestern um 15:31:10 »
Hallo,

die Situation kommt mir sehr bekannt vor – bei uns ist es recht ähnlich, denn ich konnte/kann ebenfalls nicht mehr täglich bei meiner Mutter vorbeischauen. Sie ist geistig noch völlig klar, aber körperlich geht vieles immer schwerer. Einkäufe, Haushalt, selbst kleinere Dinge wie Wäsche aufhängen oder Kochen sind eine enorme Belastung für sie geworden. Ein Pflegeheim kam für uns eigentlich auch nicht in Frage, aber wir haben es dann vor einiger Zeit doch für ein paar Monate ausprobiert, weil das Pflegeheim eigentlich sehr schön und auch recht nahe zu uns gelegen ist.

Leider hat das überhaupt nicht funktioniert. Meine Mutter hat sich dort sehr unwohl gefühlt – sie war einfach geistig noch zu fit für die meisten anderen Bewohner, von denen viele bereits stark dement waren. Dadurch war kein richtiger Austausch möglich und meine Mutter musste immer wieder dieselben Inhalte mitteilen. Auch der Tagesablauf war sehr starr, wenig individuell, und trotz bemühtem Personal war natürlich einfach nicht genug Zeit da, um auf sie einzugehen. Am Ende war sie dort eher unglücklich und wir haben nach einer anderen Lösung gesucht.

Wir haben uns dann intensiv mit den verschiedenen Möglichkeiten beschäftigt und uns letztlich für eine betreute häusliche Lösung durch einen sehr guten ambulanten Pflegedienst entschieden, der regelmäßig vorbeikommt. Das ist für uns genau der richtige Mittelweg: Meine Mutter hat nun weiter ihr eigenes Haus, aber wir wissen, dass sie in guten Händen ist und jemand zuverlässig nach ihr schaut bzw. sehr viele Dinge für sie erledigt und sie empathisch pflegt.

Wenn ihr also etwas sucht, das möglichst viel Selbstständigkeit lässt und gleichzeitig zuverlässig entlastet, würde ich empfehlen, euch in eurer Region ebenfalls nach einem guten Pflegedienst umzusehen. Viele bieten auch Haushaltshilfen oder stundenweise Betreuung an – je nachdem, was gebraucht wird. Falls es mal intensiver wird, kann man das auch etwas ausbauen, ohne gleich einschneidende Riesenschritte zu machen.