Erneuerbare Energien im Spiegel der Medien
Steigende Strompreise: Welchen Anteil haben Erneuerbare Energien?
Ab 2010 bitten mehr als 40 Stromanbieter deutschlandweit ihre Kunden stärker zur Kasse: Um bis zu 14 Prozent heben diese Unternehmen den Preis für Haushaltsstrom an. Nicht wenige – allen voran der Großkonzern Vattenfall – begründen die saftige Preiserhöhung mit dem raschen Ausbau Erneuerbarer Energien. (Vattenfall-Pressemitteilung vom 18.11.2009: „Wesentlicher Grund für die höheren Strompreise sind die steigenden Kosten der erneuerbaren Energien“)
Doch zahlreiche Energieexperten, Politiker – bis hin zum Bundesumweltminister – und Medien entlarvten diese pauschale Behauptung als haltlose Stimmungsmache. Die Tageszeitung „taz“ rechnet vor, dass für den Zuwachs an Solar-, Wind- und Bioenergieanlagen lediglich 0,35 Cent pro Kilowattstunde mehr bezahlt werden müssen.
Zusammen mit konjunkturbedingten Börsenpreiseffekten und einer ab 2010 geänderten Abrechnungsmethode steige die Umlage für Erneuerbare Energien um insgesamt 0,8 Cent pro Kilowattstunde – und auch das nur, so lange konventioneller Strom an der Börse wenig nachgefragt und deshalb vergleichsweise billig ist.
Die Wochenzeitung „DIE ZEIT“ sieht die starke Anhebung der Strompreise bei vielen Anbietern eher im Zusammenhang mit deren missglückter Einkaufspolitik.
Anbieter, die beim Stromeinkauf für 2010 einen günstigen Zeitpunkt erwischt haben, können die Preise zum kommenden Jahr sogar senken. Und das, obwohl sie die gleiche Umlage für Erneuerbare Energien bezahlen müssen, wie ihre Mitbewerber auch.
Die „Financial Times Deutschland“ erklärt, dass die bei hohem Windstromaufkommen immer häufiger auftretenden negativen Börsenpreise den Stromeinkauf für die Energieversorger sogar billiger machen. „Endkunden haben davon aber nix“, so die lapidare Feststellung der FTD.
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien